H2S-Reinigungsverfahren
Eine Entfernung des Schwefelwasserstoffs aus dem Deponiegases auf der Saugseite der Verdichteranlage (feuchtes Gas) kann mit unterschiedlichen Systemen erfolgen. Insbesondere werden für eine kontinuierliche Reinigung im Biogassektor entsprechende Rieselfilteranlagen mit Waschflüssigkeiten und Füllkörpern bzw. „Scrubber“ eingesetzt. Diese erfordern in der Regel höhere Investitionskosten und gleichfalls entsprechende Betriebskosten, zeichnen sich aber durch eine kontinuierliche Reinigungsleistung und in der Regel lange Filterstandzeiten aus.
Im Deponiegasbereich ist häufig im Anfangsstadium der Gasnutzung eine höhere Schwefelwasserstoffkonzentration vorhanden, welche jedoch mit dem Alter der Ablagerung sowie dem Grad der Besaugung rückläufig ist.
Deshalb bietet sich im Deponiebereich die Nutzung eine einfachen Verfahrens, mit speziell angepasstem Filtersubstrat und niedrigeren Investitionskosten, an. Der Reinigungsprozess benötigt zur Aktivierung eine entsprechenden Feuchtegehalt des Deponiegases sowie einen angemessenen Sauerstoffgehalt (ca. 1 %). Deshalb ist diese Lösung auf der Saugseite des Gasfassungssystems, vor dem Eingang in die Verdichteranlage sowie der Gaskühlung, zu implementieren. Gleichzeitig ist durch dieses System bereits eine gewisse Entfeuchtung des Deponiegases möglich. Der notwendige Sauerstoffgehalt im Deponiegas ist bei Deponiegassystemen häufig durch die „ungewollte“ Beimischung im Rahmen der Gasfassung gegeben, ansonsten ist eine definierte Menge Umgebungsluft dem Deponiegas vor der Reinigungsstufe beizumischen. Eine Si-Reinigung kann mit diesem System nicht umgesetzt werden, jedoch ist eine wirkungsvolle Abkonzentration von H2S.