Belüftung von Deponien und Altablagerungen
Die Belüftung von Altablagerungen dient vornehmlich der Beseitigung gefährlicher Methangaskonzentrationen, die auch nach 100 Jahren in versiegelten Deponiebereichen noch relevante Konzentrationen aufweisen können. Insbesondere bei Altdeponien stellt sie aber auch eine Maßnahme für den forcierten Abbau der Restorganikgehalte durch die Umstellung des anaeroben auf das aerobe Milieu dar. Bei gleichzeitiger Fassung und Verbrennung freiwerdender Schwachgasmengen kann dies eine wirksame Maßnahme für den Umweltschutz, bei gleichzeitiger Reduzierung der Nachsorgeaufwendungen für den Deponiestandort und der Verringerung des Gefahrenpotentials, darstellen. Allerdings ist eine Intensivbelüftung einer Deponie oder Einzelsektoren nur bei zusätzlicher Anwendung von Systemen zur Restgaskonvertierung oder dem Einsatz von Absauganlagen mit Schwachgasbeseitigung zu empfehlen. Zudem sind Setzungsproblematiken zu berücksichtigen.
Die wählbaren Verfahren und Konzeptionen sind vielfältig. Von der SEF-Energietechnik GmbH wurde ein Niederdruck-Belüftungsverfahren entwickelt und zusammen mit der BSR an einem Berliner Altablagerungsstandort eingesetzt. Das Konzept beinhaltete ein Niederdruck-Belüftungssystem und eine Belüftungsrigole. Durch den geringen erforderlichen Vordruck, bzw. die große zur Verfügung stehende Querschnittsfläche, war der erforderliche Strombedarf gering und die Flächenwirtksamkeit hoch. Gleichfalls wurde eine Anlage zur Hochdruckbelüftung von Einzelbrunnen oder Stationen entwickelt, die bei einem Druckaufbau von bis zu 100 mbar ca. 100 m³/h Luft in ein System einblase kann.